mit großer Dankbarkeit schaue ich auf unsere Studienkonferenz vom 5. bis 8. September 1999 in Bad Blankenburg zurück. Der AfeT hat sich zu einer Plattform der Begegnung evangelikaler Theologen und des Austauschs über aktuelle Inhalte evangelikaler Theologie entwickelt. Besonders die Facharbeitsgruppen zu den verschiedenen Disziplinen haben sich bewährt und dazu beigetragen, dass unsere Arbeit heute sehr viel breiter angelegt ist und intensiviert wird. Die Entscheidung, die Seminare zum Tagungsthema durch die Facharbeitsgruppen aufarbeiten zu lassen, war fruchtbar. Gemeinsam mit interessierten Theologen aus dem Arbeitskreis für evangelikale Missiologie möchten wir eine neue Facharbeitsgruppe Missionswissenschaft gründen.
Erfreulich war auch die gute Repräsentanz evangelikaler Ausbildungsstätten bei der Tagung: wichtige theologische Seminare, Bibelschulen, Studienhäuser, das Krelinger Rüstzentrum, die Freie Theologische Akademie sowie im Universitätsbereich lehrende Dozenten waren zahlreich vertreten.
Bei der Tagung konnten wir sechs neue Mitglieder aufnehmen. Inzwischen liegen weitere Mitgliedsanträge vor. Das ermutigt mich, an dieser Stelle im Freundeskreis um Mitgliedschaft zu werben. Alle, die für eine biblische Erneuerung der Theologie eintreten und irgendwie an theologischer Forschung und Lehre beteiligt sind, laden wir herzlich zur Mitgliedschaft ein. Anträge können bei mir in Tübingen oder bei unserem Theologischen Referenten Dr. Herbert Klement angefordert werden.
Bei den Vorstandswahlen in der Mitgliederversammlung wurden Prälat Dr. Gerhard Maier und Pfr. Dr. Heinz-Werner Neudorfer in ihren Ämtern bestätigt. Für unser als Neutestamentler nach Trinity bei Chicago berufenes Vorstandsmitglied Dr. Eckhard Schnabel wurde Dr. Herbert Klement nachgewählt. Er hat in den beiden zurückliegenden Jahren als ehrenamtlich tätiger Theologischer Referent den AfeT entscheidend gefördert und vorangebracht, wofür ich ihm ganz herzlich danke. So wurde auch die Verlängerung von Dr. Klement in diesem Amt von der Mitgliederversammlung einhellig begrüßt.
Überraschend positiv haben sich die Spenden entwickelt. Wir sind in den nächsten beiden Jahren wieder in der Lage neben den Druckkostenzuschüssen auch Stipendien zu vergeben. Nach nunmehr 22-jähriger Tätigkeit des AfeT erweist sich langfristig der Ertrag unserer Forschungsförderung: Die verfügbare evangelikale Literatur in allen Bereichen der Theologie hat sich erheblich erhöht, die Zahl der Promovierten und z.T. auch der Habilitierten aus unseren Reihen wächst beständig. Die erfreuliche Tatsache, dass uns wieder Fördermittel zur Verfügung stehen, muss allerdings mit einem einschränkenden Vorbehalt verbunden werden. Es sind im Grunde zwei hohe Einzelspenden eines einzigen Gebers, die uns aus unserem bedrängenden finanziellen Engpass herausgeholfen haben. Deshalb bleibt unsere Bitte an alle AfeT-Freunde unvermindert aktuell, uns bei den vielfältigen Aufgaben der Forschungs förderung finanziell zu unterstützen, damit die gesamte Arbeit auf einem breiten Fundament steht.
Nun wirft der vielbeschworene Milleniumswechsel seine glanzvollen und düsteren Prognosen voraus und ist doch letztlich nicht mehr als ein völlig normaler Fortschritt der Jahreszahlen. In der Sache kommen gewiss im neuen Jahrhundert eine Fülle von bislang ungeahnten Herausforderungen auf die Gemeinde Jesu zu. Bei der Studientagung wurde dies in klaren Umrissen deutlich. Theologie als Dienst für Jesus so hat es unser Gründungsvorsitzender, Dr. Helmut Burkhardt, einst formuliert und dabei soll es bleiben. Das von einer Studiengruppe des AfeT erarbeitete und dann vom Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz als Orientierungshilfe herausgegebene Wort Zum Verhältnis von Juden und Christen ist ein Mosaikstein im Gesamtbild unseres Dienstes für die Gemeinden. Solche biblisch-theologischen Stellungnahmen werden auch in Zukunft wichtig sein.
Aus Tübingen grüße ich Sie im Blick auf den bevorstehenden Jahreswechsel herzlich und danke für alle Unterstützung und alles Mittragen der Arbeit
Ihr
aus: Evangelikale Theologie
Mitteilungen - ETM 5/2 (1999)
Herausgeber: AfeT - Arbeitskreis für evangelikale Theologie
23.12.1999 |