Neuerscheinung – kurz vorgestellt:

Promovieren. Christlicher Promotionsratgeber.

Uwe Rechberger

Die Leser von ETM seien auf eine Neuerscheinung aufmerksam gemacht, die von Interesse sein kann, aber eher seltener in theologischen Verzeichnissen auftaucht:

Promovieren. Christlicher Promotionsratgeber, hrsg. Sabine Löchner unter Mitarbeit von H. Bühner, S. Grosse, U. Wagner (Porta-Impulse 12; SMD, Marburg 2000, 147 S., DM 12,–.

Der Ratgeber gliedert sich in drei Themenkomplexe: I. Warum Promovieren? Was habe ich von einer Promotion? II. Wie kann ich meine Promotion gestalten? III. Wie gestalte ich mein Leben während der Promotionsphase?

Zielgruppe des Bandes sind Examinierte aller Fakultäten, die sich mit der Überlegung tragen, eine Promotion anzugehen, oder schon dabei sind (explizit jedoch nicht Mediziner, die zumeist studienbegleitend promovieren). Mit Aufsätzen promotionserfahrener Autoren ist er eine Einladung, sich und die Entscheidung zur Promotion zu reflektieren, vorab und auch immer wieder im Verlauf der Arbeit. Ist die Promotion eine Berufung für mich – oder eine (Selbst-) Auflage (11–25)? Will ich promovieren (26–31)? Rechtfertigt ein erfolgreicher Abschluss mit den sich dadurch (vielleicht / trotzdem nicht) eröffnenden beruflichen Möglichkeiten den Aufwand; bzw. wozu dient die Promotion (32–56)? Hilfreiche Berichte über eigene Erfahrungen mit der Arbeit an der Promotion (53–117) lenken den Blick auf wesentliche Rahmenbedingungen und notwendige Reflexionsthemen: wurde man vom Professor zur Promotion aufgefordert oder handelt es sich um eine eigene Bewerbung? Wie ist das Verhältnis zum Dr.-Vater bzw. die Betreuung? Auch Fragen der Finanzierung und möglicher Nebentätigkeiten (z.B. Assistentenstelle) werden angesprochen. Die mögliche Differenz zwischen erhoffter bzw. realistischer Dauer der Promotion sollte bedacht werden: „Beträgt [am Lehrstuhl] die mittlere Promotionsdauer sechs bis sieben Jahre, ist bei allem Selbstvertrauen nicht damit zu rechnen, dass man es selbst in der Hälfte der Zeit schafft“ (Volker Kessler, S.46). Im III. Kapitel wird in sechs Berichten der mit der Promotion verbundene Lebensalltag thematisiert (118–144): der Doktorand zwischen Promotion, Familie, Gemeinde und oftmals dem Beruf, aber auch nicht selten als ein Mensch, der in seiner räumlichen, zeitlichen und geistigen Zurückgezogenheit auf „sein Thema“ der Einsamkeit zu erliegen droht.

Zusammengefasst thematisiert der Band die praktischen Fragestellungen, die eine Promotion mit sich bringt. Auch wenn die Anzahl der Berichte aus naturwissenschaftlichen Promotionen überwiegt, entdecken dennoch auch Geisteswissenschaftler und damit Theologen manch Hinweis und Trost für ihren Weg zur Promotion.

aus: Evangelikale Theologie Mitteilungen – ETM 7/1 (2001)
Herausgeber: AfeT – Arbeitskreis für evangelikale Theologie

01.06.2001
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