Rolf HilleRolf Hille: Editorial ETM 7/2 (2001)

Liebe Freunde,

während ich hier in Tübingen diese Zeilen schreibe, herrschen gerade jene milden spätsommerlichen Oktobertage, die alles in ein warmes, farbiges Licht tauchen. Und doch steht im Hintergrund allgegenwärtig der apokalyptische Schatten des Terrorangriffs gegen die USA. Mir ist die endzeitliche Darstellung des Paulus in 1. Thess 5,3 vor Augen: „Wenn sie sagen werden: Es ist Friede, es hat keine Gefahr, dann wird sie das Verderben schnell überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen.“ Eingehüllt in die Flut der Fernsehberichte und angefüllt von Zeitungskommentaren beginnen wir uns nun auch an diese Art des Grauens zu gewöhnen. Dennoch, der Schock, der uns traf, als wir gerade auf den Höhepunkt unserer diesjährigen AfeT-Studienkonferenz zugingen, sitzt tief. Gemeinsam wurden wir am großen Bildschirm des Allianzhauses Zeugen des Verbrechens. Wir schwiegen, beteten miteinander und nahmen dann die Preisverleihungen an die beiden Kandidaten vor mit der inneren Hoffnung, dass inmitten des Schreckens doch unser Herr das letzte Wort hat und deshalb auch unsere Bemühungen um eine biblische Erneuerung der Theologie nicht vergeblich sind.

Die Mitgliederversammlung in diesem Jahr war stark durch die anstehenden Vorstandswahlen bestimmt. Unser langjähriger Vorsitzender, Dr. Helmut Burkhardt, hatte auf eine weitere Kandidatur verzichtet, da sein neuer Arbeitsschwerpunkt seit einiger Zeit außerhalb theologischer Forschung und Lehre liegt. Wir haben seiner zielgerichteten und beharrlichen Aufbauarbeit als AfeT sehr zu danken. Was unseren Dienst in seinen einzelnen Aktivitäten ausmacht, geht wesentlich auf seine Initiativen zurück. Dr. Gerhard Maier musste wegen seiner starken beruflichen Belastung als württembergischer Landesbischof sein Vorstandsamt im AfeT aufgeben. Auch ihm möchte ich namens unserer Gemeinschaft für seinen vielfältigen guten Rat und seine tatkräftige Förderung unserer Arbeit ganz herzlich danken. Er hat nicht zuletzt durch seine theologisch fundierten Beiträge mitgeholfen, dem AfeT Profil zu verleihen.

Es freut mich sehr, dass Dr. Eckhard Hagedorn, Dozent in St. Chrischona, und Dr. habil. Roland Gebauer, Dozent am methodistischen Seminar in Reutlingen, sich für den Vorstand haben wählen lassen. Wir wünschen den beiden Brüdern, dass sie durch dieses Engagement selbst bereichert werden und ihre Gaben und Erfahrungen für viele im AfeT zum Segen werden. Dr. Wilfried Haubeck und Prof. Dr. Helge Stadelmann danken wir besonders, dass sie bereit sind, über ihren bisherigen Einsatz hinaus auch noch als stellvertretende Vorsitzende zur Verfügung zu stehen.

Ihnen allen gilt mein herzlicher Dank für alles Mittragen unserer Arbeit durch Ihre Gebete und Ihre finanzielle Unterstützung.

Möge unser Herr auch weiter seine segnende Hand über uns allen halten.

In Ihm verbunden grüßt sie herzlich aus Tübingen

Ihr(gez. Rolf Hille)

aus: Evangelikale Theologie Mitteilungen - ETM 7/2 (2001)
Herausgeber: AfeT - Arbeitskreis für evangelikale Theologie

22.12.2001
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